@Merovius Hey danke für deine Perspektive!
Ich will auch gar nicht alles relativieren was die Polizei tut, auch die haben Probleme. Grad was ihr Profiling angeht hat sich in Studien gezeigt dass dort Probleme mit Rassismus bestehen.
Was das Gewaltmonopol angeht ist es halt die Staatsgewalt in Reinform. Und sicherlich gibt es auch zurecht einen Straftatbestand gegen den Widerstand gegen Vollzugsbeamten. Im Schlimmsten muss die Polizei halt (potenzielle) Straftäter im Zaun halten dürfen auch wenn das nicht schön. Ich befürworte jetzt aber weder jedwege Gewalt die von der Polizei ausgeht noch will ich einen Polizeistaat.
Ohne ein solches Monopol würde es sicher schwer sein in gewissen Situationen die öffentliche Ordnung aufrecht zu halten.
Aber am Ende kann es natürlich sein dass man eben festgenommen wird wenn der Verdacht besteht man hättest was angestellt. Das muss man halt über sich ergehen lassen. Und wenn da Probleme deinerseits bestehen haben wir (noch) eine funktionierende Judikative über die man sich gegen nicht gerechtfertigte Maßnahmen wehren kann. Rechtsstaat und so.
Was das "sie können nichts tun" angeht... Das kann für Betroffene extrem doof sein I know. Da kann verschiedenes dahinter stecken. Aus meiner vor allem zwei Dinge. a) Sie können wirklich nichts tun da keine Straftat im Raum steht oder b) sie könnten was tun, aber das Personal ist momentan schlicht zu ausgelastet und müssen priorisieren. So weh das auch tun kann.
Ich verstehe dass das frustrierend sein. Personalknappheit betrifft aber leider auch die Polizei. Mir würde es da sicher ähnlich gehen.
Um aber nochmal den Bogen Richtung CSD zu spannen (richtet sich nicht nur an dich der Teil hier kannst es lesen musst aber auch net). Mir ist auch bewusst warum es die Demos überhaupt gibt. Polizeigewalt und so.
Andererseits sind seit dem halt auch über 50 Jahre auf der Erde vergangen und wir sind mittlerweile weiter und progressiver als damals. Sodass man halt überall Queere Menschen oder deren Supporter finden wird. Bei der Polizei und in allen anderen Behörden arbeiten queere Menschen.
Zu diesen Leuten, die offiziell unterm Schirm der jeweiligen Behörden, am CSD teilnehmen dürfen. Was ja auch nicht selbstverständlich ist....
"Ihr seid vielleicht queer aber wir wollen euch hier nicht weil für X arbeitet" ist doch auch absolut dummes verhalten.
Sollte man stattdessen nicht das ganze für sich in die queere Bewegung vereinnahmen? Diese Menschen inkludieren, mit diesen Menschen reden? An Lösungen für Probleme arbeiten? So könnte man Schritt für Schritt die Situation aller queeren Menschen verbessern.
Aus meiner Sicht ist es besser wenn die CSD queere aus wirklich allen Gesellschaftsschichten und Berufen zeigen. Das wir "normale" Menschen und keine bösen Monster wie die Politik das gerne mal versucht. Dazu gehören dann auch queere Menschen, die für die Polizei arbeiten oder einer Bank oder eben der Finanzverwaltung wie bei mir der Fall.
Von einer Ortsgruppe der Linken hätte ich durchaus mehr progressives Denken erwartet. Mit einem us vs. them kommt man realpolitisch nicht sehr weit. Aber als Opposition kann man ja immer alles fordern. Aber Exklusion finde ich persönlich ist der falsche Weg. Statt in einen Dialog zu gehen macht man lieber auf Stur. Aber hey vielleicht bin ich mit der Sichtweise auch komplett daneben, you tell me.
Ich hatte bisher einfach noch wenig zu wenige Erfahrungen mit der Polizei. Aber diese Linke grundablehnung der Polizei finde ich auch nicht wirklich geil.