@gumbario @neuimneuland @Friedensbote Das interessante: Die Abschaffung der Pendlerpauschale kann aber auch dazu führen dass sich die Katze stark in den eigenen Schwanz beißt. Es ist hier nämlich gut möglich dass das höhere Kosten geltend gemacht werden als die 0.30 bis 0.38 € /km wenn man einen PKW fährt. Ein großes Problem ist da aber schnell der erhöhte Dokumentations- und Prüfungsaufwand.
Bei den Öffis wurde dies in einigen Fällen dazu führen dass mehr Steuern entrichtet werden. Auch Menschen mit gebrauchten oder sehr günstigen Fahrzeugen würden wohl höhere Steuern zu entrichten haben.
Man trifft damit also damit wohl am ehesten die Arbeiterklasse am Geldbeutel was doof ist.
Weißt du wen man damit unter Umständen nicht trifft? Reiche Menschen die ihre Autos zwar für solche Fahrten verwenden aber im gesamten sehr wenig sonst mit dem PKW fahren.
Wenn die Pauschale entfällt müssen die Kosten auf einem anderen Weg angesetzt werden, weil abziehbare Kosten bei der Steuer würden es weiterhin bleiben.
Bei dem Öffis geht man hin und setzt immer die Preise der tatsächlichen Tickets an. Bei Fahrzeugen stellt man auf die Kosten für den gefahrenen Kilometer ab. Und da tun sich gerade bei neuen und teuren Fahrzeugen schnell große Löcher zur bisherigen Pauschale auf.
Bei den Gesamtkosten werden dabei berücksichtigt:
- die Kosten für den jeweiligen Sprit (egal was)
- Kosten für Versicherung und Steuern
- alle anderen Kosten für das Fahrzeug (Wartung, Reperatur, etc)/
- evtl. Parkgebühren (nicht ganz sicher)
- Die Abschreibung (Soll die Abnutzung des Fahrzeuges repräsentieren und läuft bej Neuwagen 6 Jahre ab Kauf, bei gebrauchten 3 Jahre ab Kauf)
- Bei Leasing Fahrzeugen statt Abschreibung die Raten
Man kann also hier als wohlhabende Person sehr schnell viel Steuern optimieren und auch noch die Allgemeinheit für seine "Spielzeuge" zahlen lassen.
Der Staat kann einem schließlich nicht vorschreiben welches Auto man fährt. Was macht also der findiige Steuervermeider mit viel Geld? Man kaufe sich ein teures neues Auto und fahre es im Jahr nur (relativ) wenig.
Kaufpreis: 100.000
Laufleistung: 10.000km
Was kostet also alleine die Abnutzung pro Kilometer?
100.000 / 6 Jahre = 16.667€/Jahr bei 10.000km
Somit kostet der gefahrene Kilometer schon:
16.667 / 10.000 = 1.66€/km
Also wesentlich mehr schon alleine damit als die Pauschale "kostet". Und ich hab noch keinen Sprit oder Wartung gerechnet und das Fahrzeug kostet für die wirkliche Oberklasse noch wenig. Kauf einen großen Porsche oder SUV und die Rechnung wird noch absurder.
Selbst wenn man damit nur 10km fährt zur Arbeit sind die ansetzbaren Kosten absurd:
Bei einer 5 Tage Woche wo ich jeden Tag zum Arbeitsplatz fahre würde man rechnen:
230 Tage x 10 km x 2 x 1.66€ = 7.636€
Nimmt wie bei der Entfernungspauschale nur die einfache Entfernung:
230 Tage x 10 km x 1.66 = 3.818€
Die Entfernungspauschale bisher:
230 Tage x 10km x 0.30 = 690€
Bedeutet also bei den WK ein PLUS von mind. 3128€ und bei einem Steuersatz von 30% spart man sich als wohlhabende Person dann mal locker 1000€ an Steuern ohne dass man irgendwas ändern muss.
Traurig wird dass dann aber für die Leute die sich nicht einfach alle 3/6 Jahre ein anderes Fahrzeug kaufen können. Diese Fahren ja gerne Fahrzeuge die sind länger in deren Besitz und daher einer Abnutzung nicht mehr zugänglich ("abgenutzt" steuerlich)
Es bleiben daher lediglich die Kosten für Sprit und Reperatur, Steuern und Versicherungen. Unterstellen wir wie oben die gleiche Fahrleistung von 10.000km. Dann müsste der Arbeiter Kosten von insgesamt mindestens 3000€ im Jahr haben für das Fahrzeug um bei den 0.30€/km zu landen....
Sicherlich machbar aber halt auch mit Aufwand und Bürokratie verbunden für den Arbeiter (alle Belege sammeln etc) um dann vielleicht ein bisschen was mehr von der Steuer zurück zu bekommen.
Die Pauschale dient vor allem der Vereinfachung.
Natürlich ließe sich hier über Höchstsätze pro Kilometer nachdenken, aber dann müsste auch erstmal erstritten werden was angemessen ist. Und reiche profiteure Loten da zu gerne die Grenzen nach oben aus.
Vor allem will ich gar nicht wissen was die Abschaffung reell an Verwaltungsaufwand beim Staat kostet... Die Rechnung kann sehr schnell nach hinten losgehen so wie ich es sehe...